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Auf 6 Seiten : warum einen Grundig kaufen ?

Auf den ersten 6 Seiten stehen die gesammelten Marketing Texte, die so von jeder anderen Firma dieser Branche auch getextet wurden, viellcht leicht verfeinert, aber im Grunde gleich.

Service, Qualität, Beratung, Preise, alles müsse stimmen. Und der arme Händler muss alle Produkte auf diesen 84 Seiten kennen und vorführen können, das sei schon eine hohe Anforderung.

Das stimmt und die meisten der 12.000 Grundig Händler konnten es nicht, wie sollten sie auch. So wie später über die Japaner geschimpft wurde, so hatte Grundig im 6 Monate Rythmus die Produkte ausgetauscht. Das war zu viel für die meisten Händler und so baute sich auch langsam Knartsch auf, auch durch diese Überforderung. Zumal der Händler das volle Risiko des sogenannten "Abverkaufs" von Auslaufware tragen mußte.

Auf Seite 4 ist der Lacher diese Jahres: kühle Halbleiter-Elektronik. Es stimmte nur in der Werbung, die Geräte verbrauchten nahezu die gleiche Leistung wie vorher mit halb Röhre, halb Transistorbestückung.

Der Teledirigent, die drahtlose Fernbedienung, das war wirklich ein Schritt nach vorne. Eine Preisempfehlung spricht von 2098.- Mark (West) für den preiswertesten Super-Color.
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Das Design erinnert an die Braun Linien

Zu dieser Zeit hatte das Braun Design aus Kronberg sein Alleinstellungsmerkmal vollends verloren, denn Grundig powerte Stückzahlen in den Markt.

Und beim Videorecorder BK2000 kommt "Leben in die Bude". Erstmals gibt es ausführliche Informationen, wie es wirklich funktioniert, das mit den Kassetten und dem Anschluß am Fernseher. Es gibt eine Doppelseite mit vielen Bildern.

11 Farbfernsehgeräte stehen 12 Schwarz/Weiß Geräten gegenüber, immer noch.

Bei den Tonbandgeräten gibt es Entscheidungshilfen - Spule oder Kassette. Bei den Produkten hat sich fast nichts getan, die Bilder sind anders geworden. Die CC- Kassettenrecorder werden mit fast ausschließlich hübscher weiblicher Unterstützung ins Bewußtsein gerückt. Die Zubehör-Seite ist extrem bunt geworden, vor allem rot.

Die Koffergeräte wurde alle deutlich überarbeitet, jetzt sind durchweg Schiebersteller "in". Leider sehen Satellit 1000, OceanBoy 1000 und ConcertBoy 1000 regelrecht komisch aus. Bei diesem neuen Design fehlt es an Harmonie bei den Ecken und Rundungen. Man stelle sie alle nebeneinander und lasse den Kunden entscheiden.
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Und wieder wird 4D propagiert

Eigentlich hatte 4D bei Grundig noch nicht richtig angefangen. Mit 2 Kanälen kann man kein Quadro machen oder ? Auf dem RTV 900 steht auch wieder 4D drauf. Auch der hat nur 2 Endverstärker. Von den Einzelkomponenten ist nur noch der SV100 übrig geblieben.

Dafür vertreibt Grundig jetzt den Dual 1229 als PS71, ein wirkliches Highend Spitzengerät. Und irgendwer hat nicht mitbekommen, daß die Konzertschränke keiner mehr will.

Auf der Rückseite eine Werbung für die wirklich gute Grundig Electronic Überwachungstechnik.
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Im Vergleich: Diese Revue war irgendwie lieblos hingehuddelt.

Diese Zeitung hatte nicht den Stil der vorangegangenen Ausgaben. Hatte Grundig die Agentur oder den Layouter gewechselt ?

Manches hört man nicht, man sieht und liest es zwischen den Zeilen. Also irgendetwas ist da passiert.
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